Am 23. Mai 2025 feierte die Alternative Bank Schweiz ihr 35-jähriges Bestehen – mit einer Generalversammlung der besonderen Art. Rund 600 Menschen kamen im Volkshaus Zürich zusammen: Aktionärinnen und Aktionäre, Partnerinnen und Partner sowie langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. Es war ein Tag voller Inspiration, Gespräche und Perspektiven.

Eine Generalversammlung mit Haltung und Humor
Nach Abschluss der regulären Generalversammlung wurde Anita Wymann nach 21-jähriger Tätigkeit im Verwaltungsrat mit einer Laudatio und grossem Applaus verabschiedet.

Die Satirikerin Patti Basler sorgte für Leichtigkeit und Schärfe. Mit spitzer Zunge kommentierte sie das Geschehen live – ein «Instantprotokoll» mit Charme, Witz und Haltung. So wurde etwa das Spannungsfeld zwischen Ethik und Wachstum oder die Entwicklung der ABS zu einer modernen Bank der anderen Art pointiert auf die Bühne gebracht. Nach dem Mittagessen begann am Nachmittag das eigentliche Jubiläumsprogramm.
35 Jahre – eine Zwischenbilanz
Zu Beginn stand ein Podiumsgespräch mit Christina Aus der Au (ehemalige Verwaltungsrätin), Thomas Bieri (23 Jahre Mitarbeiter der ABS, davon 13 Jahre als Leiter Finanzierungen) und Valérie Anouk Clapasson (neue Verwaltungsratspräsidentin). Gemeinsam blickten sie auf die Anfänge der ABS zurück – und auf das, was sie bis heute trägt. «Die ABS war von Anfang an eine Provokation», sagte Thomas Bieri. «Es ging darum, dem etablierten Bankwesen eine gemeinwohlorientierte Alternative entgegenzusetzen.» Christina Aus der Au ergänzte: «Schon damals war die Idee einer Bank mit ethischem Anspruch eine mutige, fast radikale Vision – und ist es bis heute.» Gleichzeitig wurde klar: Die ABS hat sich weiterentwickelt. Sie ist heute professionell aufgestellt und bleibt sich selbst treu.
Kreditkundinnen erzählen
Ein weiteres Highlight war das von Johan Rochel von Ethix moderierte Gespräch mit drei Geschäftskundinnen: Irène Meier (Sinn & Gewinn Hotels), Ursina Haslebacher (reCIRCLE AG) und Ulrike Amos (Wohngenossenschaft Equilibre). Sie erzählten eindrücklich, wie die Finanzierung durch die ABS ihnen ermöglichte, ihre Mission umzusetzen – sozial, ökologisch und unternehmerisch. «Der Innovationsfonds der ABS hat uns den entscheidenden Start ermöglicht», so Ursina Haslebacher. «Es war eine mutige Entscheidung – und eine, die uns nachhaltig vorangebracht hat.» Auch Irène Meier betonte: «Die ABS und wir hatten keinen leichten Start. Doch inzwischen ist die Bank in drei unserer vier Betriebe engagiert.»
Marktplatz, World Cafés und Zukunftswerkstatt
Parallel zum Bühnenprogramm öffnete sich das Volkshaus für Austausch und Vernetzung: Marktstände von Kreditkundinnen und -kunden, interaktive World Cafés und eine Zukunftswerkstatt des Ökozentrums boten Raum für Ideen, Fragen und Diskussionen. Ob Suffizienz, Arbeitskultur oder Nachhaltigkeit im Alltag – das Interesse war gross und die Stimmung lebendig. Auch gab es eine Ausstellung zu 35 Jahren ABS – mit Einblicken in die Geschichte sowie Glücksund Zukunftswünschen aus der Community.

Kollektives Feiern mit Musik und Torte
Zum Abschluss wurde gefeiert: Mit einer Gesangseinlage von Larissa Bretscher, einem in den drei Landessprachen gesungenen «Happy Birthday» und einer grossen Torte. Dass dabei die Torte kurz wackelte, wurde zum Sinnbild für die ABS: widerstandsfähig, beweglich und mit dem nötigen Gleichgewicht – bereit für die nächsten 35 Jahre. «Danke an alle, die die ABS mittragen – in die Zukunft, die wir gemeinsam weiterbauen.» So lautete das Schlusswort der neuen Verwaltungsratspräsidentin Valérie Anouk Clapasson – und fasst damit zusammen, was diesen Tag besonders machte: eine starke Gemeinschaft, eine klare Haltung und die Vision, das Bankwesen weiter zu verändern. Auch mit 35: echt anders.
Text: Fabian Netos, Newsroom Communication




