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Anders als Andere.

Hans Peter Vieli war eine der treibenden Kräfte bei der Gründung der Alternativen Bank Schweiz (ABS) und prägte später als Sprecher im Verwaltungsrat die aufmüpfige Kommunikation der jungen Bank. Auch nach seinem Rücktritt aus dem Verwaltungsrat blieb er als Geschäftsleiter der selbstverwalteten Druckerei Ropress eng an der Seite der ABS. Am 10. November ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.

Blumen

Er mochte klassische Musik und hätte ebenso gut eine wissenschaftliche Karriere einschlagen können. Stattdessen widmete Hans Peter Vieli sein Leben Organisationen, die sich für eine lebenswerte Welt einsetzen. In der Surselva geboren, besuchte er die Klosterschule in Disentis und studierte anschliessend Physik an der ETH Zürich. Dort hatte er eine Assistenzstelle inne und engagierte sich in der Studentenbewegung. Als diese neben Flugblättern eine eigene Zeitung drucken wollte, entschied sie sich, eine selbstverwaltete Druckerei zu gründen: die Ropress. Bei der Gründung im Jahr 1969 war Hans Peter massgeblich beteiligt und später lange Zeit Geschäftsführer der Druckerei. Nicht zuletzt dank seines Engagements wurde die Ropress über die Jahre zu einem sicheren Wert für linke und alternative Projekte und Unternehmen. Dazu gehört auch die ABS, die ihre Publikationen seit jeher bei der Ropress drucken lässt.

Doch mit der Bank verbindet Hans Peter Vieli weit mehr: Er gehört zu ihren Gründerinnen und Gründern. Mitte der 1980er Jahre wuchs unter den selbstverwalteten Betrieben der Wunsch nach einer Bank, die den Werten der Bewegung entsprach. Hans Peter Vieli gehörte zu den Aktivistinnen und Aktivisten, die diesen Wunsch Wirklichkeit werden liessen: eine Bank, die die Menschen über den Profit stellt, keine Hand für Steuerhinterziehung bietet und auf Boni-Exzesse verzichtet. Ab 1987 engagierte er sich in der Arbeitsgruppe für eine Alternative Bank Schweiz und war anschliessend im Vorstand, im Geschäftsausschuss sowie in der Bewilligungsgruppe des Trägervereins für eine alternative Bank in der Schweiz tätig – bis es 1990 soweit war: Die Alternative Bank Schweiz wurde gegründet.

Als eine der treibenden Kräfte engagierte sich Hans Peter Vieli nach der Gründung bis 2001 im Verwaltungsrat der neuen Bank. Er war dort für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und amtierte als Sprecher. So lernte ihn auch Bruno Bisang, der 1994 zur ABS stiess und heute die Organisation der Generalversammlung sowie die Drucksachen der ABS verantwortet, kennen: «Wir waren zusammen in der Arbeitsgruppe Werbung und Öffentlichkeitsarbeit und haben die Kampagnen der Bank besprochen sowie die Slogans für die Inserate gemeinsam ausgewählt.» Hans Peter Vieli habe Wörter wie «Börsencasino» geprägt, die in der aufmüpfigen Kommunikation der Bank lange eine wichtige Rolle spielten. «Er war immer engagiert für die Sache, dabei direkt und ehrlich, aber auch herzensgut. Diese Kombination habe ich an ihm sehr geschätzt», sagt Bruno Bisang.

Auch nach seinem Rücktritt aus dem Verwaltungsrat blieb Hans Peter Vieli als Geschäftsleiter bei der Ropress an der Seite der Bank – die nach 35 Jahren auch dank ihm ist, was sie ist: eine Alternative auf dem Bankenplatz Schweiz, die Bank für alle Menschen und Organisationen, denen soziale und ökologische Nachhaltigkeit wichtig ist. Gerade im Jahr, in dem wir voller Freude auf unsere 35-jährige Geschichte zurückblicken, haben wir Hans Peter Vieli als treuen Begleiter verloren. Er ist am 10. November im Alter von 85 Jahren gestorben. Wir danken ihm auf diesem Weg von Herzen für sein grosses Engagement.