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Anders als Andere.

08.09.2025

Schon fast ein ganzes Jahrzehnt ist Tanja Reuter-Schmid bei der Alternativen Bank Schweiz tätig, davon die letzten sechs Jahre als Mitglied der Geschäftsleitung. Wer ist die Bankerin, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt hat? Und was hat sie seinerzeit zur Alternativen Bank Schweiz geführt?

Tanja Reuter

Was das Bankwesen angeht, ist Tanja Reuter-Schmid ein alter Hase: Seit über 30 Jahren arbeitet sie in der Branche. Davon verbrachte sie die ersten 20 Jahre bei Grossbanken – unter anderem bei der Zürcher Kantonalbank und der Credit Suisse, für die sie auch fünf Jahre in London tätig war. «Das war eine echte Horizonterweiterung, sowohl menschlich als auch professionell», sagt sie rückblickend. Während ihrer Zeit bei den Grossbanken übernahm sie vielfältige Aufgaben: Sie arbeitete unter anderem als Kundenberaterin im Kreditbereich, als Finanzplanerin sowie als Direktionsmitglied und Teamleiterin im Private Banking. Bis sie 2013 in den Mutterschaftsurlaub ging.

Diese Pause brachte sie zum Nachdenken: «Ich war dankbar für die vielen Möglichkeiten und die Erfahrung, die mir die Zeit bei den Grossbanken geboten hatte, doch die Sinnhaftigkeit des ‹traditionellen Banking› hatte mir je länger, je mehr gefehlt.» So kam sie zum Schluss, sich beruflich neu zu orientieren und eine sinnorientierte Aufgabe zu finden. «Ich war mir ziemlich sicher, dass meine Zeit im Bankwesen damit vorbei war», berichtet sie. Sie ging davon aus, dass sie bei einer gemeinnützigen Organisation einsteigen würde – bis sie 2015 auf ein Stelleninserat der Alternativen Bank Schweiz (ABS) stiess. «Das war für mich ein Glücksfall», sagt Tanja Reuter im Rückblick: «Plötzlich bot sich die Gelegenheit, meine Fähigkeiten und Erfahrungen als Bankerin weiterhin einsetzen zu können – und das in einem Unternehmen, das sich für das Gemeinwohl, die Menschen und die Natur einsetzt.» Sie wurde sich bald mit der ABS einig und startete im Immobilienfinanzierungsteam am Standort Zürich. Nach einer zweiten Mutterschaftspause 2016 übernahm sie dessen Leitung.

Zu ihren wichtigsten Stärken, die sie nun bei der ABS einsetzt, zählt die 52-Jährige ihr Flair im Umgang mit Menschen, ihren grossen Elan und Optimismus. Sie könne andere leicht mit ihrer Begeisterung anstecken, sie motivieren und inspirieren. Dabei versuche sie stets, das Beste aus den Menschen herauszuholen. «Auch meine Entschlossenheit sowie Lösungsorientiertheit zeichnen mich aus – und der Wille, Dinge auf den Boden zu bringen, ohne das grosse Ganze aus dem Blick zu verlieren», sagt Tanja Reuter von sich. Gleichzeitig sei sie keine Einzelkämpferin, sondern entwickle Ideen und Lösungen am liebsten mit anderen zusammen. Ergänzt werden diese Fähigkeiten durch ihr Fachwissen im Bankwesen, sowohl im Kredit- als auch im Anlagebereich – und ihre langjährige Erfahrung als Kundenberaterin und Finanzplanerin. «In Themen rund um die Kundschaft bin ich in meinem Element», sagt Tanja Reuter, die das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt hat. Ihre Lehre absolvierte sie bei der Zürcher Kantonalbank. Später erwarb sie den Abschluss als Certified Business Administrator des Schweizerischen Instituts für Management und Wirtschaft und im Anschluss einen Executive Master in Finance an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Auch wenn ihr die Stelle bei der ABS in Zürich gefiel, blieb sie nur drei Jahre dort. Dann bot ihr die Bank eine neue Herausforderung: Der Verwaltungsrat wählte sie 2019 in die Geschäftsleitung. Zunächst war sie drei Jahre für den Bereich Finanzieren verantwortlich, dies in einem Teilzeitpensum und im Jobsharing. Danach übernahm sie zusätzlich den Anlagebereich sowie das Asset Management. Seit der Neuorganisation der Bank nach soziokratischen Prinzipien ist sie verantwortlich für den Bereich Kundschaft. Sie habe die Aufgabe in der Geschäftsleitung nicht bewusst gesucht. «Aber zwei Aspekte haben mich gereizt: Zum einen die Möglichkeit, das ganze ABS-Team, die vielen guten Menschen bei der Bank, zu befähigen, sich für eine bessere Welt zu engagieren. Zum anderen, diese Aufgabe in einem Teilpensum übernehmen zu können – mit hoher Vereinbarkeit mit einer Familie», sagt Tanja Reuter. Für sie ist die Bank bis heute ein Diamant, den es weiter zu schleifen und zu pflegen gilt. «Es ist ein wunderbares Unternehmen mit grossem Potenzial, ständig auf dem Weg, die Welt für alle etwas lebenswerter zu machen.»