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Anders als Andere.

Der neue Nachhaltigkeitsbericht gibt umfassend Auskunft über die Nachhaltigkeitsleistung und die Klimawirkung der Alternativen Bank Schweiz (ABS). Für 2021 erhält die ABS für ihre Geschäftstätigkeit insgesamt weiterhin vorbildliche Noten. Zugleich steht die Bank vor grossen Herausforderungen beim Erreichen ihrer Klimaziele. Der umfassende Ausweis des CO2-Fussabdrucks für die ganze Bank bleibt eine Pionierleistung im Schweizer Bankensektor.

Einmal pro Jahr ermittelt die ABS, wo sie punkto Nachhaltigkeit bei ihrer Geschäftstätigkeit einschliesslich des eigenen Betriebs steht. 2021 erzielt die ABS für ihre Nachhaltigkeitsleistung 85 von 100 möglichen Punkten auf der «Sustainable Banking Scorecard». Diese Analysemethode wurde von einem internationalen Netzwerk wertebasierter Banken, der «Global Alliance for Banking on Values» (GABV), entwickelt. Sie untersucht die Widerstandskraft, die Realwirtschaftlichkeit und die sozial-ökologische Wirkung. Die Gesamtbewertung der ABS fällt mit dieser Punktezahl weiterhin vorbildlich aus. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Bank allerdings einen Punkt auf der Scorecard verloren. Dies hat vor allem mit einer geringen Gesamtkapitalrendite zu tun. Sie wird im Dreijahresmittel berücksichtigt und ist aufgrund des tiefen Zinsniveaus konstant unter Druck. Erfreulicherweise erreicht die ABS bei der sozial-ökologischen Wirkung nach wie vor das Punktemaximum auf der Scorecard und sie hat ihre Realwirtschaftlichkeit leicht verbessern können.

Verbesserte Datenlage beim CO2-Fussabdruck

Die ABS ermittelt den CO2-Fussabdruck für ihren Betrieb, das Anlagegeschäft und seit 2020 auch für ihre Finanzierungen, womit sie eine Pionierrolle innerhalb der Schweizer Bankenbranche einnimmt. Durch verschiedene Anpassungen der Methodik und das Integrieren neuer Themen in den Bericht konnte die Datenqualität im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden.

Der Betrieb der ABS verursachte 2021 insgesamt 113 Tonnen CO2-Emissionen. Die grösste Emissionsquelle bleibt mit rund 71 Prozent der Pendelverkehr. Erstmalig berücksichtigt die ABS im Nachhaltigkeitsbericht auch die von der Bank gestellte Pausenverpflegung für ihre Mitarbeitenden. Die überraschende Erkenntnis: Der Konsum von Kaffee, Tee, Milch und Rahm sowie Obst verursacht einen gleich hohen CO2-Ausstoss wie der gesamte Energieverbrauch der Bank. Ihre betrieblichen Emissionen kompensiert die ABS mit myClimate.

Die Anlagen in den Depots der ABS-Kundschaft waren 2021 verantwortlich für 350'000 Tonnen CO2. Gründe für die sprunghafte Steigerung um 266’000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem Verfeinerungen bei der Erhebungsmethodik sowie in kleinerem Ausmass der Zuwachs um 21 Prozent bei den verwalteten Vermögen. Dennoch verursacht das ABS-Portfolio punkto CO2-Emissionen 24,5 Prozent weniger Emissionen als ein gleich grosses Portfolio, das gemäss einem Vergleichsindex investiert ist.

Grosse Herausforderungen: Beispiel Anlagefonds

Der ABS-Anlagefonds verfolgt einen ausgewogenen Mix aller für die Nachhaltigkeit relevanten Aspekte und wird deshalb nicht prioritär auf Einhaltung des 1,5-Grad-Klimaziels des Pariser Klimaschutzabkommens gemanagt. Dennoch stimmt die ABS die Entwicklung bezüglich 1,5-Grad-Kompatibilität innerhalb nur eines Jahres nachdenklich. Hier zeigen sich exemplarisch die grossen Herausforderungen bezüglich Klimaziele: Per Ende 2020 war der Fonds noch im Einklang mit dem 1.5-Grad-Klimaziel. Die Analyse per 31. Dezember 2021 hat gezeigt, dass der Fonds aktuell nur noch auf einem 2,2-Grad-Kurs ist, obwohl das Portfolio mit dem Vorjahr vergleichbar ist, und die ABS dieselben strengen Ausschluss- und Bewertungskriterien anwendet. Der Grund dafür ist, dass das global verbleibende CO2-Budget zu schnell verbraucht wird.

Der Klima-Analyse des ABS-Anlagefonds liegen jeweils die neusten Szenarien der International Energy Agency (IEA) zugrunde. Die IEA gibt für jeden Sektor Emissionsbudgets aus, die nicht überschritten werden dürfen, wenn das Klimaziel erreicht werden soll.

2021 hat die IEA die Emissionsbudgets der einzelnen Sektoren nach unten korrigiert, wodurch die erforderlichen Absenkungspfade steiler werden. Dies schlägt sich in einer Erhöhung der «Temperature Scores» von Portfolios nieder – selbst dann, wenn sie sich inhaltlich kaum verändert haben. Davon ist nicht nur der ABS-Anlagefonds betroffen, sondern tendenziell auch andere mit dieser Methodik gemessenen Finanzprodukte anderer Anbieter.

Erste Aussagen über Landwirtschafts-Kredite

Die Finanzierungen der ABS waren 2021 für die Emission von 11'299 Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich. Durch eine Umfrage bei der ABS-Kundschaft in den Sektoren Immobilien und Landwirtschaft konnte im Vergleich zum Vorjahr die Datenqualität deutlich verbessert werden.

Diese Umfrage hat ergeben, dass die Immobilien zwar 81 Prozent des Finanzierungsvolumens ausmachen, aber nur für 65 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Dieser Wert ist deutlich tiefer als im Vorjahr angenommen (es lagen Schätzungen aufgrund von Branchen-Durchschnittswerten zugrunde). Dennoch bleibt der Sektor Immobilien die mit Abstand grösste Emissionsquelle innerhalb der ABS-Finanzierungen.

Wegen der verbesserten Datenqualität wurde der Sektor Landwirtschaft 2021 erstmalig mit in die Analyse aufgenommen werden. Die Landwirtschaft hat einen Anteil von nur 3 Prozent am Kreditvolumen der ABS. Dennoch ist sie verantwortlich für 16 Prozent der CO2-Emissionen. Jedoch liegen auch die ABS-Kredit-Kundinnen und Kunden im Sektor Landwirtschaft bei den Emissionen deutlich unter dem Schweizer Branchendurchschnitt.

Ein Fünftel der ABS-Finanzierungen kompatibel mit Klimaziel

Insgesamt verursachen die Kredite im Vergleich zum Anlagegeschäft nur ein Dreissigstel an CO2-Emissionen. 19 Prozent aller ABS-Finanzierungen sind bereits mit dem Klimaziel von unter zwei Grad kompatibel. Weitere 24 Prozent liegen derzeit zwischen zwei und drei Grad. Ziel der ABS ist es, die Emissionen der Finanzierungen, die noch nicht mit dem Pariser Klimaziel konform sind, bis 2030 in Einklang zu bringen – auf sozialverträgliche Art und Weise. Diese Herausforderung wird die ABS in den kommenden Jahren gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden anpacken.

Der ganze Bericht kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Kontakt

Weitere Auskünfte und Interviewtermine
Katrin Wohlwend, Fachstelle Nachhaltigkeit
Tel. 062 206 16 64
E-Mail: katrin.wohlwend@abs.ch